Die Geschichte des Klostertals

Der Name Klostertal lässt sich geschichtlich mit der Übergabe der Kapelle im St. Marienthal durch Graf Hugo I. von Montfort 1218 an das Johanniterhaus in Feldkirch erklären. Als Gegenzug für die erhaltene Stiftung musste der Johanniterorden den vorüberziehenden armen Leuten wenigstens Obdach, Feuer und Wasser geben. Zu diesem Zweck wurde ein Hospiz errichtet, das wie auch der sich um dieses Hospiz entwickelnde Ort, Klösterle genannt wurde. Später nannte man das ganze Tal Klostertal, was den ehemaligen Namen St. Marienthal ablöste.

Die kürzeste Verbindung zwischen Tirol und Vorarlberg führt über den 1793 m hohen Arlbergpass.

Im 12. und 13. Jahrhundert nahm die Bedeutung des Arlbergverkehrs zu. Dies lässt sich durch die Kreuzzüge, die Zunahme der nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen den Grafen Tirols und Vorarlbergs, das Aufkommen neuer Städte und damit steigende Handelsbedürfnisse erklären.

Im 13. und 14. Jahrhundert stieg die Bedeutung des Arlbergs auf Grund der wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zwischen Tirol und Vorarlberg.

Mitte des 15. Jahrhunderts begann durch die beschwerlichen Saumwege und die hohen Zölle ein Rückgang des Arlbergweges. Die weitere Vernachlässigung des Weges bis ins 18. Jahrhundert war die Folge.

Josef II. war daran interessiert, die Arlbergstraße wieder brauchbar zu machen, um seine politischen und militärischen Absichten zu realisieren. Auch sollte durch die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse die Industrialisierung in Westösterreich gefördert werden. 1785 wurde der Weg behelfsmäßig hergerichtet, dass er durchgehend mit Wagen befahren werden konnte.

Im Oktober 1824 konnte die Straße über den Arlberg fertiggestellt werden. Durch diese Entwicklung erfuhr der Arlbergverkehr einen kräftigen Aufschwung. Die Aufhebung der Wegzölle und des Rodwesens und die Einführung eines regelmäßigen Postdienstes vermehrte die Bedeutung der Verkehrsverbindung des Passes.

Jedoch nicht einmal drei Jahrzehnte später ließ der Arlbergverkehr erneut stark nach. Gründe dafür sind die Eröffnung der Bahnlinien München - Lindau (1853) und Innsbruck - Kufstein (1858).

Erst der Bahnbau machte die Arlbergverbindung zu einem europäischen Hauptverkehrsweg. Der Bau des Arlbergtunnels und der Talstrecke Innsbruck - Landeck erfolgte von 1880 bis 1884. Die Bahn eröffnete zugleich dem neu aufkommenden Schisport den Zugang ins Hochgebirge. Auch durch den Umbau der Flexenstraße (1895-1897) erfolgte eine Zunahme des Fremdenverkehrs ins obere Lechtal und somit gewann auch die als Zubringer dienende Arlbergstraße an Bedeutung.

Das 20. Jahrhundert war geprägt von einer ständigen Zunahme des Reise- und Güterverkehrs, was laufende Anpassungen der Verkehrsinfrastruktur verlangte.